Turbinenmonitoring Hirschhorn
Am Kraftwerksstandort Hirschhorn wird die Fischmortalität an zwei Turbinen (Bestandsmaschine und Umbau in fischfreundliche Turbine) im Rahmen eines Monitorings vergleichend betrachtet. Als weitere Fischschutzmaßnahme ist eine elektrische Fischscheuchanlage im Entnahmekanal installiert, welche ebenfalls beprobt wird. Die Identifikation von Turbinentechnologien mit geringerem Verletzungsrisiko für Fische und von effektiveren Ableitstrategien kann eine große Bedeutung für einen erfolgreichen Fischschutz an Wasserkraftanlagen haben.
Untersucht werden die Mortalitätsraten bei vier Arten mit zwei Größenklassen und zwei Lastzuständen (Teil-/ Volllast). Hierzu wurde am Turbinenauslauf ein Hamen (Öffnung 7 x 5 Meter, Länge ca. 35 m) zunächst mit Steertreuse, später mit einer Entnahmeplattform, montiert. Die Fischzugabe erfolgt über ein Rohrsystem unmittelbar vor die laufende Turbine. Gleichzeitig wird im Hamen selbst eine definierte Anzahl an Fischen zugegeben, um handlingsbedingte Schäden von Turbinenschäden unterscheiden zu können. Es werden sowohl die unmittelbaren Turbinenschäden direkt nach der Entnahme, als auch nach einer 96-stündigen Hälterung evaluiert.
Zu den Hauptwanderzeiten von Fischen erfolgt das Monitoring der Scheuchanlage, die hierfür alternierend für einen definierten Zeitraum an- und ausgeschaltet wird. Jeweils am Ende eines Zeitraums wird der Wildfischanfall im Hamen kontrolliert. Begleitet wird diese Untersuchung durch den Einsatz eines DIDSON-Sonars zur Beobachtung des elektrischen Feldes.
Das Monitoringkonzept wurde federführend vom IUS erstellt und auch durchgeführt. Es konnten Wiederfangraten von über 90 % erzielt werden, was für die statistische Absicherung der einzelnen Versuche von hoher Bedeutung ist.
Auftraggeber:
Neckar AG
Zeitraum:
2022 - heute (Monitoring)
Erbrachte Leistungen:
- Entwicklung Monitoringkonzept und Abstimmung mit Auftraggeber/ Genehmigungsbehörden
- Einbau Hamen
- Stellung Hälterungsanlage
- Versuchsdurchführung
- Betrieb und Auswertung eines DIDSON (Dual Frequency Identification Sonar) zur Erfassung des Fischverhaltens an der elektrischen Scheuchanlage